Das Schreibbuch. Newsletter

Das Schreibbuch. Das Cover.Sehr geehrter Herr Braun,

die 2. Auflage des Schreibbuchs liegt endlich vor. Wir haben unser Buch sorgfältig überarbeitet und um neue Referenzen ergänzt. Die Auslieferung der 2. Auflage beginnt sofort. Wir bitten nochmals alle Käufer, die einige Zeit auf das Buch warten mussten, um Nachsicht.

Auch für diesen Newsletter haben wir wieder viel Interessantes und lesenswerte Tipps für Sie zusammengetragen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Sie haben eine Newsletter-Ausgabe verpasst? Auf www.das-schreibbuch.de haben wir ein Archiv für Sie angelegt.

Michael Braun & Dirk Lehmanski

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Über das Schreibbuch

Das Schreibbuch: Die 2. Auflage ist da!

Es hat länger gedauert als erwartet, aber jetzt ist sie da: die 2. Auflage des Schreibbuchs. Wer ab sofort über unsere Internetseite www.das-schreibbuch.de, über andere Internet-Shops oder die Buchhandlungen das Schreibbuch bestellt, erhält die überarbeitete 2. Auflage. Der Preis bleibt übrigens gleich: Mit 24,80 Euro bleiben wir für ein echtes Handbuch immer noch günstig. Kostenlos bleibt dieser Newsletter: Wenn Sie Anregungen haben oder einen Beitrag für ihn verfassen möchten - bitte melden!

Standpunkt

Wie das Kätzchen ins Wasser kommt und der Fisch aus dem Duden

von Yvonne Goldammer, Sprachberaterin

Kennen Sie die Organisation PETA? Das Akronym steht für "People for the Ethical Treatment of Animals", zu Deutsch "Menschen für den ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren". Bestimmt erinnern Sie sich an Aktionen dieser Gruppe, bei denen bekannte Damen sich lieber nackt als im Pelz fotografieren ließen, oder an Mitglieder, die alles, was nach totem Tier am Menschen aussieht, mit Farbbeuteln bewerfen. Nun gibt es eine neue Aktion, auf die mich Schreibbuch-Mitherausgeber Dirk Lehmanski aufmerksam machte.

Unter www.special.peta.de/wasser-kaetzchen/save_sea_kitten.html können Sie sich an einer Petition beteiligen, die die Duden-Redaktion dazu veranlassen soll, das Wort "Fisch" im Wörterbuch gegen die Bezeichnung "Wasser-Kätzchen" auszutauschen. Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint, sondern soll auf die Bedrohung des Fischbestandes durch den Menschen aufmerksam machen. Wenn, so das Argument, dieses schuppige, glitschige Lebewesen als "Kätzchen" bezeichnet würde, hätten die meisten Menschen positive Assoziationen und möchten es beschützen.

Schade, dass durch die Wahl eines so extremen Gegensatzes (Fisch – Katze) die Chance vertan wurde, sprachlich wirklich etwas zu bewegen. Denn dass es funktioniert, zeigt das Beispiel des Greifvogels. Früher bezeichnete man Vögel, die nicht friedlich Körner oder Insekten picken, sondern kleine Säugetiere oder andere Vögel jagen, als Raubvögel. Das klingt nun nicht besonders anheimelnd, weshalb diese Vögel ein schlechtes Image hatten. Dieses besserte sich rapide, als Naturschutzorganisationen dazu aufriefen, diese Tiere als Greifvögel zu bezeichnen. Das klingt neutral und längst nicht so "böse". Wenn Sie heute im Rechtschreibduden "Raubvogel" nachschlagen, steht da "ältere Bez. für Greifvogel".

Welches Problem hat nun der Begriff „Wasser-Kätzchen“? Meines Erachtens hat er drei Probleme. Erstens gibt es bereits die Meerkatze, einen Affen, der angeblich entfernt einer Katze ähnelt. Zweitens – stellen Sie sich einfach mal ein Kätzchen vor. Niedlich, oder? Nun lassen Sie dieses Kätzchen gedanklich ins Wasser fallen, wodurch Sie ein Wasser-Kätzchen erhalten. Ziehen Sie es am besten auch gleich wieder heraus, damit Sie keine Probleme mit PETA bekommen. Aber wie sieht das Tierchen nun aus: Das Fell tropft, womöglich niest die arme Kreatur jämmerlich und wahrscheinlich ist sie so sauer auf Sie, dass Sie zum Arzt müssen, um die Kratzwunden behandeln zu lassen. Das Wasser-Kätzchen per se ist also kein schöner Anblick.

Zum Dritten gäbe es noch den Vergleich über ein Tertium Comparationis, also ein beiden gemeinsames Merkmal. So haben beispielsweise Weidenkätzchen genauso weiche Härchen wie das Fell einer Katze. Doch auch diese Methode funktioniert bei Fischen und Kätzchen nicht. Ein Fisch lebt im Wasser – die prototypische Katze ist wasserscheu. Ein Fisch hat Schuppen – eine Katze (hochgezüchtete Nacktkatzen möchte ich hier außen vor lassen) hat ein Fell. Ein Fisch verfügt über ein eher begrenztes Kommunikationsrepertoire – eine Katze drückt sich durch Laute und Körperhaltung perfekt aus. Das Einzige, was mir bei der Suche nach einer Gemeinsamkeit einfiel, war der Aspekt, dass fast alle Katzen und viele Fische den gleichen Leckerbissen schätzen: Fisch. Nur – ob PETA ausgerechnet diese Assoziation beabsichtigt hat?
Mein Vorschlag wäre ja, "Wasser-Schmetterlinge" zu sagen. Denn die Fische "flattern" mit ihren Flossen wie mit Flügeln durchs Wasser und sind dabei so bunt und so schillernd wie Schmetterlinge. Vielleicht ließe sich die Duden-Redaktion davon überzeugen.

Aus dem Schreibbuch

Je denglischer, desto Kompetenz.

Warum die meisten Anglizismen miese Sprachverhunzer sind

Von Christa Tamara Kaul

er die Macht hat, hat das Sagen. Das wurde wohl niemals deutlicher demonstriert als durch das Imperium Romanum. Latein beherrschte über Jahrhunderte die offizielle Kommunikation fast der gesamten damals bekannten Welt. Damit beeinflusste es die Entwicklung der meisten europäischen Sprachen bis heute unverkennbar. Inzwischen allerdings ist der American Way of Life angetreten, die Wege in der realen wie in der virtuellen Welt zu weisen, und damit hat es das Englische – eigentlich richtiger das Angloamerikanische – zur neuen Lingua franca (d. h. der allgemein benutzten Verkehrssprache) unserer Zivilisation, also in gewisser Weise zum Latein der Neuzeit, gebracht. Was schon 1999 Juan Luis Cebrián in seinem Bericht „Im Netz – die hypnotisierte Gesellschaft“ an den Club of Rome feststellte und was auf absehbare Zeit auch so bleiben wird. Ob uns das gefällt oder nicht.

Und so haben wir den Salat: Anglizismen allüberall, die – sagen wir es einmal möglichst wertfrei – unsere wunderbare Sprache verändern. Viele nennen es verhunzen oder versauen. Manche fürchten sogar eine weitgehende Verdrängung des Deutschen sowie anderer Sprachen. Was zwar im Bereich der Hoch- und Literatursprache nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen, aber im Bereich der Umgangssprache nicht völlig absurd ist. Schließlich hört sich das opening eines stinknormalen meetings in Deutschland immer öfter etwa so an: „Änd nau, Mister tschärmän, dier lädies änd schäntelmänn, ai ännaunz ju werri interesting prisentäschens änd ai wisch ju ä werri fruitfull diskaschen!“ Viele derer, die nun die keynote des first referent über sich ergehen lassen, fühlen sich dabei womöglich als participants eines enorm zukunftsweisenden events, das sicher in einer hippen location stattfindet. Es sei denn - man oder frau ist denglischresistent. Doch mit der Resistenz ist das so eine Sache.

> Einen ausführlichen Auszug aus dem Kapitel als PDF gibt es hier

Schreibbuch-Rezensionen

Rezensionen

Es gibt einige schöne neue Rezensionen zum Schreibbuch, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

"Das Handbuch für alle, die professionell schreiben" - so der Untertitel - ist nicht nur professionell geschrieben, sondern auch professionell hergestellt: lesefreundlich layoutet und auf augenfreundlichem Papier gedruckt. Sehr nützlich, sehr empfehlenswert. Unbedingt kaufen und lesen!"
handling 3/2009

"Das Schreibbuch ist ein nutzertiges, kurzweiliges Buch, das Profis für die Praxis geschrieben haben. Es enthält viele Tipps, Hinweise sowie gute und diskussionswürdige Beispiele."
IHK Lippe zu Detmold, Lippe Wissen & Wirtschaft 12/2008

"Plädoyer für sauberen Stil und Ausdruck."
Werben & Verkaufen, 4/2009

"Bunt gemixte Kurz-Beiträge zum richtigen Einstieg, Kreativitätstechniken, Internet-Texte, Rechtschreibung etc."
kropf-kommunikation.at

Impressum

Impressum und Kontakt

Das Schreibbuch – das Handbuch für alle, die professionell schreiben.

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Dirk Lehmanski / Michael Braun (Hrsg.). – Waltrop: ISB-Verlag, 2009
ISBN10 3-936083-08-8
ISBN13 978-3-936083-08-8

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.

Internetseite: www.das-schreibbuch.de
Layout, Grafik: Claudia Stolte
Druck: Medienhaus Waltrop, www.medienhaus-waltrop.de

Copyright der Gesamtausgabe: 2009 ISB-Verlag, Waltrop, www.isb-verlag.de
Copyright der einzelnen Beiträge: 2009 beim jeweiligen Autor

2. Auflage Januar 2009
Printed in Germany